LITERARISCH INSPIRIERT VON KRÄUTERN UND HEILPFLANZEN

Wir von der Akademie für Naturheilkunde wollen uns Heilpflanzen und allem was der Gesundheit förderlich ist, auf mannigfaltige Art nähern. Eine Weisheit der Europäischen Klosterheilkunde ist es „in Beziehung zu kommen”, um heil zu sein, zu bleiben oder zu werden. – In Beziehung zu sich selbst, zu seinem Umfeld, zur Natur, zur Schöpfung und natürlich besonders zu den Kräutern und Heilpflanzen, von denen wir umgeben sind, die wir nur für uns entdecken müssen. Die Beschäftigung mit der Pflanze ist wichtiger als ihre Inhaltsstoffe auswendig zu wissen. Ganz egal auf welche Art wir versuchen „in Beziehung zu kommen“, wir werden etwas Neues für uns entdecken. Vielleicht sogar eine kreative Ader oder eine lang gesuchte Erkenntnis. Ein Beispiel für solch ein Resultat einer Beschäftigung mit Heilpflanzen und der Naturheilkunde haben wir im letzten Blogbeitrag namens „Ode an ein gesundes Altern“ vorgestellt. Mit unserer „Poetry Competition“ wollen wir das fortsetzen. Zwei weitere, sehr anrührende Gedichte lesen Sie in diesem Blogbeitrag.

Schicken auch Sie uns Ihre Werke und lassen Sie auch andere an Ihren kreativen Outputs teilhaben…Wir sind schon gespannt…

Teilnahmebedingungen: 

  • Einsendung möglich bis: 18.02.2023
  • Jede Einsendung zählt und bekommt die neueste Ausgabe des Gesundheitsmagazins “Natürlich besser leben”.
  • Wir veröffentlichen die besten drei Gedichte auf unserer Website (Blog) und auf Instagram.
    Bitte senden Sie uns hierfür die Einverständniserklärung mit. (E-Mail)
  • GEWINN: Die von uns ausgewählten besten 3 Gedichte erhalten das Buch: “Spirituelle Pflanzenheilkunde”.

zu den Gedichten

Voll Freue doch die Kräuter warten

Es war ein warmer Frühlingstag

genau so war es, wie ich’s sag.

Da lag neben Rosenduft

noch was and‘res in der Luft.

Was Magisches, ein sanftes Funkeln,

da hörte man die Kräuter munkeln.

Aufgekratzt, vor Freude glühend,

voll guter Laune übersprühend.

Keiner wollte sich erdreisten,

und hierzu keinen Beitrag leisten.

Kein Kraut wollte länger warten,

auf dieses Fest im Klostergarten.

„Zuallererst“ sprach Haferblüte,

„ziehen alle ihre Hüte“.

Dann, so ist’s nun Mal der Brauch,

tanzen Alant und Bärlauch.

Dass beim Tanz geht alles glatt,

dafür sorgt Olivenblatt.

Zinnkraut, Salbei, Thymian

trällern munter im Sopran.

Und nicht zuletzt der Sonnenhut,

macht sich im Orchester gut.

Der Baldrian sorgt sanft für Ruhe,

dem ist zuviel all das Getue.

Meist ist es ihm auch viel zu laut,

ganz wie dem Johanniskraut.

Wichtig noch wär‘ zu erwähnen,

bevor hier fließen gar noch Tränen,

am Empfang steht – welch ein Wunder,

voll in Blüte der Holunder!

Die Garderobe macht, wie jedes Jahr,

der Frauenmantel, das war klar!

„Desss leiblich‘ Wooohl nur net vegesssse!“

ruft die Kapuzinerkresse

(wie man hört ist sie aus Hesse‘)

Schon legt sich an den Küchenschurz,

der Haubenkoch die Meisterwurz,

und rührt herum im Gulaschkessel

mit seinem Lehrling der Brennnessel.

Für die Gewürze (an die Tausend sind da drin),

kümmert sich der Rosmarin.

Für den Pfiff und auch die Farbe,

sorgt natürlich die Schafgarbe.

Melisse backt das Brot mit feinster Krume,

zur Hand geht ihr die Ringelblume.

Linde, Karde, Gänseblümchen,

grillen dann noch halbe Hühnchen.

Bei den Torten schwingt die Gabel

als Patissier der Storchenschnabel,

nur die Strudel – kleine, große

die sind von Madame Zistrose.

„Ui ui ui“ schreit laut der Kellermeister

ganz verzweifelt (Beifuß heißt er),

„fast hätten wir’s vergessen,

Weißbier gehört zu jedem Essen!“

„Nein“ wütet gleich die Engelwurz,

„dafür ist’s Leben viel zu kurz!“

Viel besser noch als fader Hopfen,

sind doch wohl Drei-Königs-Tropfen!

Und so ging’s weiter an dem Tage,

ein ganz besond’rer – keine Frage!

Versammelt wie die Kräuterschar,

sind wir jetzt hier (wie jedes Jahr).

Wünschen von Herzen alles Gute,

in jeder weiteren Minute!

Und wie im Gärtchen sprach der Augentrost,

sagen wir auch hier jetzt PROST!

© Sabine Stolz

 

Das Mädesüß und ich 

Immer nur davon gehört,

doch hat es mich auch nie gestört

dass ich’s selbst nie hab gesehen

soll’n doch and’re Pflücken gehen

Ich schnapp‘ mir Salbei, Ysop, Holler,

mein Gartenbeet wird immer voller.

Melisse, Bärlauch, Sonnenhut,

kennt doch jeder und tut gut!

Schmeckt nach Kindheit, Tee und Oma’s Güte,

von Meisterwurz bis Lindenblüte.

Es riecht vertraut, man kennt’s seit ewig,

einfach zu pflegen, auch die Ernte ist ergiebig.

Wächst vor den Füßen in rauen Mengen,

fast mag man glauben es wünscht zu bedrängen.

So ist’s ganz nach meinem Geschmack,

was bequem und vertraut, das landet im Sack.

Müsst mich sonst öffnen, strecken, bücken,

nichts für meinen armen Rücken.

Auch ganz schlecht für mein Gemüt,

wenn’s mich erschreckt – oh Gott behüt‘

Was ich nicht kenne und verstehe,

dem geh‘ ich lieber aus dem Wege.

Exotisch Kraut, dass kaum wer kennt

das brauch ich nicht – nicht mal wenn‘s brennt!

So dachte ich und schritt durch’s Leben

von mir selbst beseelt, welch‘ Segen!

Eines Tages, die Sonne am höchsten Stand,

lief ich gedankenschwer durch‘s grüne Land.

Den Blick geneigt, der Leib gehetzt,

auch an der Seele tief verletzt.

Nicht wissend woher, nicht wissend wohin,

manchmal kaum wissend wer ich denn bin.

Ich in mir drinnen wie ein einsamer Kern,

und doch von mir weg, noch ferner als fern!

Den einen Gedanken inmitten all dieser Drücke,

den Kopf zerreißt’s mir in eintausend Stücke!

Nein, es war kein Donnerschlag,

an ebendiesem Schicksalstag!

Vielmehr sanft gar wie ein Kuss,

den man erstarrt erwidern muss.

Ein Duft, so zart doch stark, keinesfalls schwach

Rüttelte mich plötzlich wach.

Zog mich staunend wie von Geisterhand,

hin zum Bach und feuchtem Land.

Die Augen weit offen, das Herz aufgetaut,

erblickte ich das besondere Kraut.

Die Blüten wie Federn und leuchtend schön,

so konnte ich es auch im Schatten sehen.

Die Knötchen wirbeln wie das Spiel eines Kindes,

es wiegt sich voll Anmut im Tanz des Windes.

Eins wollt‘ ich sein mit diesem Zauber und Glanz,

also ließ ich mich nieder in diesem Tanz.

Hab nicht gezählt wie lang ich verweilte,

doch weiß ich gewiss, dass begann was mich heilte.

Und die Moral dieser Geschicht‘?

Es findet Dich, drum such es nicht!

© Sabine Stolz