WENN SCHMERZ DEN ALLTAG BESTIMMT

Ein Leben mit permanenten Schmerzen oder regelmäßigen Schmerzattacken. – Kaum vorstellbar und doch Realität für etwa 12 Millionen Menschen in Deutschland und an die 600.000 in Österreich. Noch schlimmer, wenn keine erkennbare Ursache gefunden wird. Wut, Verzweiflung und Mutlosigkeit kommen dazu und letztendlich leidet nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche. Die EINE Behandlung gibt es nicht. Als hilfreich haben sich integrative Ansätze erwiesen.

Die Schulmedizin hat bislang bei chronischen Schmerzen in erster Linie – je nach Schmerzart – die herkömmlichen Medikamente bis hin zu hochpotenten Opioiden zu bieten. Das Medikament soll den Schmerz hemmen, lindern bzw. erträglich machen.

Schmerztherapie ganzheitlich

Einen Schritt weiter geht ein ganzheitlicher Ansatz, wie er in vielen Bereichen der Naturheilkunde und in der Klosterheilkunde gesehen wird: Der Mensch, mit seinem ganz individuellen Schmerz und seinen Problemen, steht im Vordergrund. D.h. eine einfühlsame, umfassende Anamnese des Hilfesuchenden ist die wichtigste Grundlage für eine Behandlung.

Ein entscheidender Schritt zum Verständnis der Entstehung und damit auch der Behandlung chronischer Schmerzen liegt in der Erkenntnis, dass es sich beim chronischen Schmerz um ein bio-psycho-sozial(-spirituelles) Krankheitsgeschehen handelt, dem auch therapeutisch auf allen Ebenen begegnet werden sollte. Medizinische, psycho- und physiotherapeutische Ansätze sowie Entspannungsverfahren und Selbsthilfestrategien aus dem Bereich der Naturheilkunde und Komplementärmedizin sollen sinnvoll miteinander kombiniert werden.

Heilpflanzen

Beispiele aus der Phytotherapie sind – je nach Schmerzart: Weidenrinde, Mädesüß, Brennnessel, Teufelskralle, Weihrauch, Kurkuma, Beinwell, Arnika, Ingwer etc.

Mikronährstoffe

Je nach Schmerzart z.B.: B-Vitamine, Magnesium, L-Tryptophan, Omega-3-Fettsäuren etc.

Bewegung und Ernährung

Entsprechende Bewegung (jedenfalls aber unbedingt mehr Bewegung in den Alltag einbauen, je nachdem was wie möglich ist). Denn auch dies kann ein wichtiger therapeutischer Puzzlestein auf dem Weg zum „besseren Leben mit dem Schmerz“ sein. Hilfreich kann auch eine Umstellung der Ernährung sein mit hochwertigen Nahrungsmitteln. Säurebildner meiden, alles was das Entzündungsgeschehen fördert meiden etc. Alkohol und Kaffee in Maßen bzw. wie individuell vertragen wird.

Weitere Methoden aus der Naturheilkunde

Z.B. Thermische Behandlungen, Akupunktur, Blutegel-Behandlung, Schröpfen, Entspannungstechniken und Schmerzpsychotherapie.