WEIHRAUCH – HEILIGES UND HEILENDES HARZ

WEIHRAUCH – Heiliges und heilendes Harz

Wer bei Weihrauch nur an Weihnachten und die Heiligen Drei Könige denkt, sollte an dieser Stelle weiterlesen, denn das Harz des Weihrauchbaumes hat auch eine lange Tradition als Heilmittel. Sein therapeutisches Potenzial verdankt der Weihrauch in erster Linie den Boswellia-Säuren, die sich bei chronischen Entzündungen des Bewegungsapparates, des Magen-Darmtraktes, der Atemwege und der Haut als sehr wirksam erwiesen haben.

Traditionelles Heilmittel
Aus frühen Schriften und Überlieferungen wissen wir, dass Weihrauch in der traditionellen indischen Heilkunst („Ayurveda“) eine große Rolle spielte und Extrakte z.B. bei Erkrankungen der Atemwege oder des Magen-Darm-Traktes eingesetzt wurden. Auch die Ägypter wussten v.a. um die desinfizierende Wirkung des Weihrauchharzes. Es wurde medizinisch eingesetzt und war meist Bestandteil des wertvollen Salböls für die Einbalsamierung ihrer Verstorbenen. Die Ärzte der griechisch-römischen Antike verwendeten das Harz als Extrakt oder als Salbenzubereitung, zur Blutstillung und Desinfektion von Wunden. Auch die ätherischen Öle des Weihrauchs wurden geschätzt. Und natürlich hat Weihrauch eine lange Tradition als Räuchermittel.

Göttliche Kulte und religiöse Riten
Seit Jahrtausenden und in fast allen Kulturen verräuchert der Mensch getrocknete Kräuter oder Baumharze. In religiösen und magischen Kulten sollte mittels Räucherung der Kontakt zu den himmlischen Mächten hergestellt werden. Besonders der äußerst kostbare Weihrauch stand als Geschenk an die Götter in hohem Ansehen. Spuren davon sind noch in christlichen Bräuchen zu finden. Der (Weih-) Rauch, der die Kirchen erfüllt und der Verehrung Gottes oder als Zeichen der Gegenwart Gottes dient, hat eine geistig-reinigende und zugleich desinfizierende Wirkung, was bei größeren Menschenansammlungen immer vorteilhaft ist.
Im Orient war Weihrauch von besonders hohem Wert und wurde wie Gold gehandelt. Er galt als Geschenk für Könige. So wurde auch das Jesuskind in Bethlehem  von drei Magiern (bzw. den Drei Heiligen Königen) mit Weihrauch, Gold und Myrrhe beschenkt.

Derzeit ist der arabische Weihrauch (v.a. aus dem Oman) am beliebtesten für Räucherungen. Die Qualität kann jedoch sehr unterschiedlich sein.

Forschungserkenntnisse heute
In vielen präklinischen Studien konnten positive Effekte auf diverse Erkrankungen gezeigt werden, v.a. einhergehend mit Entzündungsgeschehen.

Anwendung findet der Weihrauch (innerlich meist in Form von Kapseln oder äußerlich als Salben oder Balsame) bei:
– chronische Entzündungen (Arthritis, Hepatitis, Colitis, Hauterkrankungen)
– Autoimmunerkrankungen mit hohen Entzündungsfaktoren:
– chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa)
– rheumatoide Arthritis
– Psoriasis
– Asthma bronchiale (ev. als Cortison-Ersatz bei Asthma bei Kindern im Wachstum)
– Rheuma, Arthritis, chronische Polyarthritis
– Haut: Neurodermitis

Für den therapeutischen Einsatz hat sich der indische Weihrauch („Boswellia serrata“) am besten bewährt.