VERWÖHNPROGRAMM FÜR IHRE AUGEN

Unser Körper ist ein Wunderwerk. Und trotzdem nehmen wir vieles für selbstverständlich hin – so lange bis wir wo Schmerzen haben oder ein Körperteil oder Organ nachlässt. Wer denkt schon daran seinen Füßen, die uns den ganzen Tag (oft in engen Schuhen) durch die Gegend tragen, besondere Aufmerksamkeit und Pflege zu schenken? Oder unsere Augen: Wir schminken sie vielleicht, weil wir uns dann besser gefallen. Aber sonst gehen wir unachtsam mit ihnen um. Wir strapazieren sie den ganzen Tag bis spät in die Nacht (Computer, Tablet, Handy, Fernseher, trockene Heizungsluft, künstliche Beleuchtung etc.). Die Folgen: Überanstrengte, gereizte, trockene Augen, Nacken- oder Kopfschmerzen und verfrühter Verlust unserer Sehkraft bis hin zu altersbedingten Augenerkrankungen, denen wir aber vorbeugen könnten. Wir gehen mit unserem Körper oft um, als hätten wir noch einen in Reserve. Versuchen wir doch mehr auf ihn zu achten und ihm die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken. Tun wir ihm Gutes und fangen wir heute bei unseren Augen an. Die Übungen lassen sich leicht in den Alltag integrieren. Nur TUN müssen wir es.

Das Programm trainiert nicht nur die Muskulatur, es dient auch der Sehverbesserung und der Entspannung der Augen. Achten Sie bei der Durchführung auf eine entspannte, regelmäßige Atmung. Idealerweise machen Sie die Übung im Büro mit KollegInnen, ohne Brille. Einer liest vor, der / die andere(n) machen die Übung, danach die Rollen tauschen:

  1. Setzen Sie sich entspannt aufrecht hin, strecken Sie Ihre Wirbelsäule und halten Sie den Kopf ruhig. Schließen Sie Ihre Augen, Ihr Gesicht bleibt ganz entspannt.
  2. Reiben Sie Ihre Hände aneinander, bis Sie eine angenehme Wärme verspüren. Legen Sie diese anschließend auf Ihre Augen. Wiederholen Sie die Übung ein paar Mal.
  3. Stellen Sie sich nun hinter Ihrem Kopf eine große Uhr vor mit großen Ziffern. Öffnen Sie nun Ihre Augen und schauen Sie nach hinten oben auf die Zwölf, die Eins, die Zwei, Drei, Vier, Fünf, Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn, Elf und wieder auf die Zwölf. Wiederholen Sie das langsam und entspannt in die andere Richtung – die Elf, Zehn etc. bis Sie bei Eins und schließlich wieder bei Zwölf ankommen.
  4. Nun wechseln Sie diagonal von 1 auf 7 und wiederholen 1 / 7, 1 / 7.
  5. 11 / 5, 11 / 5, 11 / 5
  6. 12 / 6, 12 / 6, 12 / 6
  7. 3 / 9, 3 / 9, 3 / 9
  8. Strecken Sie Ihren Arm aus, Daumen nach oben. Fixieren Sie einen Punkt über dem Daumen in weiter Ferne, dann den Daumen, dann die Nasenspitze. Lassen Sie dem Auge dabei die Zeit sich auf die jeweilige Distanz einzustellen: Punkt. Daumen. Nasenspitze. Daumen. Punkt. Daumen. Nasenspitze. Punkt. Nasenspitze. Punkt.  Nasenspitze. Punkt. Daumen. Nasenspitze. Daumen. Nasenspitze. Daumen. Nasenspitze. Punkt. Daumen. Punkt. Daumen. Punkt. Daumen. Punkt. Daumen. Nasenspitze. Daumen. Punkt. Daumen. Nasenspitze. Daumen. Punkt.
  9. Reiben Sie Ihre Hände aneinander, bis Sie eine angenehme Wärme verspüren. Legen Sie diese anschließend auf Ihre Augen. Spüren Sie die Wärme, die in die Augen dringt. Wiederholen Sie die Übung ein paar Mal. Lassen Sie Ihre Hände auf den Augen und öffnen Sie diese. Nehmen Sie bewusst wahr. Senken Sie Ihre Arme. Ihre Augen werden Ihnen dieses Training danken.

Weitere Übungen:

  • Geöffnete Augen mehrmals im Uhrzeigersinn im Kreis rollen; die Augen schließen und entspannen; dann gegen den Uhrzeigersinn rollen; wieder schließen und entspannen.
  • Geöffnete Augen so weit wie möglich nach links bewegen, dann so weit wie möglich nach rechts, so weit wie möglich nach oben und dann nach unten. Dies mehrmals wiederholen. Dazwischen zum Entspannen die Augen schließen und ruhen lassen.
  • Stellen Sie eine Kerze auf und fokussieren Sie die Flamme, ohne zu blinzeln. Studieren Sie die Flamme, ihre Größe, ihre Farbe, ihr Flackern genau, lassen Sie die Flamme auf sich wirken. Dann schließen Sie die Augen und stellen Sie sich die Flamme vor. Wiederholen Sie dies öfters. Das ist auch eine allgemeine Entspannungsübung.
  • Wechseln Sie öfter am Tag den Blick zwischen weiter entferntem Punkt / Gegenstand und Punkt ganz nah vor sich. Wechseln Sie zwischen weit und nah. Wir starren meist zu sehr auf ein eingeschränktes Feld (am Handy, Computer, Buch, Zeitung) unmittelbar vor uns.

Achtung: Wenn Sie an speziellen Augenerkrankungen leiden, sprechen Sie bitte mit Ihrem Augenarzt über die Anwendung solcher Übungen.

„Nahrung für die Augen“:
Antioxidantien
bieten einen guten Schutz vor oxidativen Belastungen des Auges. Damit kann einigen (altersbedingten) Augenerkrankungen vorgebeugt werden. Z.B. „Grüner Star“ (Glaukom), „Grauer Star“ (senile Katarakt), altersabhängige Makuladegeneration u.a.
Wichtige Antioxidantien sind:

– Carotinoide, wie Beta-Carotin, Lycopin und insbesondere Lutein und Zeaxanthin. Letztere kommen oft gemeinsam vor v.a. in grünen Blattgemüsen (Grünkohl, Spinat, Mangold, Brokkoli, Rucola) und in Eigelb
– Vitamin C und E
– Spurenelemente Zink und Selen

Auch eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren ist für die Augengesundheit wichtig. Alle dunkelblauen Beeren (v.a. Heidelbeeren)  enthalten Anthocyane, die die Blutgefäße im Auge stabilisieren.