Kinder lieben das Gänseblümchen. Es bevölkert die Wiese in großer Zahl und scheint unverwüstlich, obwohl es so klein und zart ist. Das Maßliebchen, wie es früher auch genannt wurde, steht für Reinheit, Schönheit und kindliche Unschuld. Als probates Wundheilmittel gilt es als heilsam bei Verletzungen der Haut, aber auch der Seele.
Als Wundheilmittel hat das Gänseblümchen einen starken Bezug zu Verletzungen. Zur Wundbehandlung steht es damit in einer Reihe mit seinen Korbblütler-Schwestern: Arnika, Ringelblume, Kamille und Schafgarbe. Auch bei seelischen Verletzungen (Traumata aus der Kindheit, Selbstverletzungen etc.) kann es heilsam sein.
Heilsam für das Kind
Das Gänseblümchen gilt als die Kinder-Heilpflanze schlechthin. Einerseits, weil Kinder es lieben, andererseits dient es als milde Basispflanze bei fast allen Erkrankungen im Kindesalter; so auch als Regenerations- und Stärkungsmittel, oder wie Kräuterpfarrer Künzel schreibt, „…hilft Kindern, die nicht gedeihen wollen, auf die Beine.“ Auch bei vielen Hautproblemen zeigt die Behandlung mit Gänseblümchen Erfolg.
Heilsam für die Seele
Die kleinen zarten Blütenköpfchen sind schier unverwüstlich. Ob über die Wiese getrampelt oder gemäht wird, ob noch mal Eis und Schnee kommt, die kleinen Köpfchen sind sofort wieder da und strecken sich, als Boten des Frühlings und bis in den Herbst hinein, der Sonne entgegen. Diese Regenerationskraft, diese unerschütterliche Kraft der Erneuerung kann sich auch auf uns Menschen übertragen. Erneuerung, Verwandlung, Unschuld, Reinheit, Keuschheit, Schönheit, Liebe und Frohsinn – dafür steht das Gänseblümchen.
Es unterstützt das innere Kind, wenn man sich selbst klein und schwach fühlt, oder bei dem Gefühl Unrecht erlitten zu haben.
Die Blüten mit dem weißen und rosa Kranz rund um das innere Gelb wirken selbst wie kleine Sonnen. Zur Entfaltung brauchen sie Licht und Sonne. Diese Hinwendung zum Licht steht auch für die Klarheit des Geistes und Konzentration, die eine Gänseblümchen-Essenz bringen kann.
Als Maßliebchen oder Tausendschön war das Gänseblümchen früher auch bekannt. Im englischen Sprachraum wird es „Daisy“, von „day’s eyes“ genannt. Und sein lateinischer Name ist nicht minder charmant: bellis perennis – die beständig Schöne. Genießen wir seinen Anblick, nehmen wir uns seine Kraft trotz der Zartheit zum Vorbild und freuen wir uns über die vielen kleinen Sonnen auf der grünen Wiese, wie Kinder es instinktiv immer getan haben.
Nährstoffreich
Nicht zu vergessen ist sein guter Nährwert hinsichtlich Vitaminen und Mineralstoffen. So darf es keinesfalls in der Gründonnerstags- oder Neunkräutersuppe zur Reinigung und Stärkung im Frühling fehlen. Die Blüten aufs Butterbrot oder über den Salat gestreut sind ein Vitamin- und Kraftpaket und erfreuen das Auge.
ANWENDUNG:
– verschleimter Husten, Katarrhe der Atemwege (besonders bei Kindern)
– kleine Verletzungen der Haut, Insektenstiche, Milchschorf, Ekzeme, Akne; Wundpflaster (besonders bei Kindern)
– Verdauungsbeschwerden, Stoffwechselprobleme
– als Frühjahrskur blutreinigend, entgiftend, harntreibend
– unterstützend bei Rheuma und Gicht